Die Tribute von Panem – The Hunger Games
Die Science-Fiction Trilogie von Suzanne Collins, wie Harry Potter offiziell für Jugendliche geschrieben, sollte man vielleicht den Erwachsenen um die Ohren schlagen zu lesen geben. Es ist eine verstörende,unendlich grausame Geschichte, die alle Ängste um die Zukunft der heutigen Kinder auf den Punkt bringt.
Verarmte Massen auf der einen Seite, verteilt in verschiedenen Wirtschaftsdistrikte, dekadente, unendlich egoistische Eliten und ihre Helfershelfer auf der anderen Seite, die im „Kapitol“ vom Blut, Schweiß und Tränen ihrer Sklaven leben. Jedes Jahr müssen die Sklaven einige ihrer Kinder zur Unterhaltung und Machtfestigung des Kapitols den sogenannten „Hunger Games“ opfern.
In den Hunger Games, eine Art Gladiatorenspiele 2.0, ist jedes Kind des anderen Wolf, bis höchstens ein Kind, auch „Sieger“ genannt, überlebt. Nur ein Kind, die siebzehnjährige Katniss, die erwachsener ist als ihre eigene Mutter, wehrt sich gegen dieses Rom der Zukunft und wird Gallionsfigur einer Rebellion.
Es lohnt ich, die Trilogie zuendezulesen, ganz gleich wie sehr sich einem der Magen umdreht. Es lohnt sich, weil die Frage nach der Berechtigung von Gewalt gegen Gewalt gestellt wird.
Wer glaubte, Harry Potter sei düster, wird eines besseren belehrt. Auch bei Harry Potter wird Krieg und Gewalt nicht glorifiziert – eine wichtige Botschaft für Kinder: Man verliert seine Freunde, seine Haustiere und nichts bleibt beim alten. Doch bei J.K. Rowling sind die Guten und die Bösen noch eindeutig zu unterscheiden, zumindest am Ende. Collins hingegen wirft die Frage auf, wieweit der Zweck die Mittel heilt.
Manche Kritiker in Deutschland beschwerten sich über die Gewalt, die man den Kindern und Jugendlichen im Roman zumutet, so als wäre die Welt, die wir ihnen hinterlassen, keine Zumutung. Als Erwachsener würde ich eher in den Spiegel schauen und mich fragen, warum ich an einer Welt mitgewirkt habe, in der Vampirgeschichten und Opferspiele eine solche Faszination auf Kinder ausüben.
Anders as in gewaltverherrlichender Literatur ist Empathie die Stärkste „Waffe“ der beiden „Helden“.
Die Tribute von Panem, oder The Hunger Games, von Suzanne Collins.