wildezeiten

Über die neue Umverteilung

Archiv für den Monat “Juni, 2012”

In eigener Sache: Vom Umgang mit Hasskommentaren auf Blogs


Ich empfinde die meisten Kommentare zu meinen Artikeln als Bereicherung und schätze Diskussionen sehr. Oft bin ich radikal anderer Meinung, aber-und das macht die Diskussion um so spannender. Kapitalismus, Kommunismus, Anarchismus – alles ist willkommen, solange es irgendwie begründed ist und niemand dabei beleidigt oder diffamiert wird.

Meine bisherigen Einstellungen bei WordPress schalteten Kommentare automatisch frei, sobald ich den ersten akzeptiert hatte. Leider werde ich manchmal von Hass-Spam Kommentaren überrascht. Die Bevölkerungsgruppe, die ich aus tiefstem Herzen verachte, ist die Gruppe der Rassisten und Antisemiten.

Ob mit Glatze oder Turban, pseudourbanem Designeroutfit oder Springerstiefeln, sie sind alle gleich widerwärtig und ich wünschte, sie hätten nie Lesen und Schreiben gelernt, oder besser, nie das Licht der Welt erblickt.

Was tun also, wenn sie mit erstem Kommentar ganz harmlos daherkommen, vielleicht mit pseudo-revolutionärem, pseudo-intellektuellem Geschreibe, aber prinzipiell nix böses, aber dann, beim zweiten Kommentar die hässliche Fratze des Hasses zeigen? Beim jüngsten Vorkommen dieser Art, der mich zum Verfassen dieses Artikels bewogen hat, handelte es sich speziell um Antisemitismus.

In welcher Couleur du Jour Hass auf Menschengruppen auch immer daherkommt, sie wird auf diese Blog nicht geduldet. In Zukunft werde ich diese Kommentare sammeln und unter der Rubrik „besonders widerwärtig“ ausstellen.

Leider war dieser spezielle Kommentar für einige Stunden auf meinem Blog zu sehen, bevor ich mich einloggte und ihn in den Datenfriedhof verfrachtete, wo er hingehört. Dafür möchte ich mich bei meinen Lesern entschuldigen!

Um Ähnliches zu verhindern, werden von nun an Kommentare von mir einzeln freigeschaltet. Das wird den Prozess etwas verzögern, da ich nicht jeden Tag online bin. Ich bitte um Verständnis!

Don Furioso

So schnell geht’s: „Germany At Credit Risk“


Erst sind die irischen, griechischen und spanischen Banken pleite gegangen, dann ihre jeweiligen Heimatländer beim verzweifelten Versuch, die Gehälter ihrer Manager zu erhalten   die Banken zum Wohle Aller zu erhalten. Weil sie dabei kläglich gescheitert sind, mussten die nordischen Länder, allen voran Deutschland, einspringen um ihre eigenen Banken zu retten, die so dreist waren, auf Immobilienblasen zu spekulieren.  Solidarität mit ihren Nachbarn zu beweisen.

Erst richtete sich der Zorn der Regengötter, die nun besänftigt werden müssen Märkte gegen die ersten Opfer der Finanzspekulation Sünderländer, nun offenbar gegen Deutschland.
Der Chef von PIMCO, Bill Gross äußerte große Bedenken gegen Investitionen in zweijährige Bundesschatzbriefe, weil sie zu riskant seien. Hier das Interview bei Bloomberg, vorallem ab der 6:20 Minute. Wem Credit Default Swaps nicht bereits aus Ohren heraus kommen, noch die folgende Grafik aus Zerohedge.Die Spreads für deutsche Anleihen nähern sich denen Chiles!

Lettland ist der lebende Beweis: Sparmaßnahmen funktionieren..


..oder sie funktionieren zumindest in den Augen derer, die nicht dort leben müssen. Nachdem der Bankenkrach 2008 Littauen ins Wanken brachte und das Land unter die Fuchtel des IWF und der EU zerrte, implementierte das Land einen der härtesten Sparkataloge.Christine Lagarde lobte die Politik als „tour de force“. Anders als in Griechenland und Spanien wurde nicht gemeckert, sondern geklotzt. Oder gehobelt – die Späne lassen grüßen.

Wie die Zeitschrift „The Economist“ bemerkt, kann das Land nun mit robusten Wachstumszahlen prahlen. Allerdings, und das muss selbst der Economist zugeben, zu erheblichen sozialen Kosten, wie etwa 20% Arbeitslosikeit oder massiver Auswanderung. Hier der Originalartikel mit interessantem Bildchen, das vorallem Leser aus dem Mittelmeerraum ärgern wird, zumindest diejenigen, die sich nicht in London, fern von den Zorn ihrer Landesgenossen, erholen können.
Wem der Klick zuviel ist, hier eine weit prägnantere und unterhaltsamere Zusammenfassung auf Youtube. „Great Latvia Success Story!“

Die Welt von gestern – Erinnerungen eines Europäers


Es gab eine Zeit, da glaubte ich, die Menschen vor und zwischen den beiden Weltkriegen waren eine prinzipiell andere Sorte Menschen als meine Zeitgenossen. Geboren im Zeitalter des Fernsehens, des Massentourismus und des scheinbar selbstverständlichen Friedens und Wohlstands – zumindest in Europa – war es mir trotz Geschichtsunterricht (Joachim Fests Dokumentarfilm über den Nationalsozialismus ist mir immernoch im Gedächtnis) völlig schleierhaft, wie zwei Weltkriege, noch dazu in so kurzen Abständen voneinander, überhaupt möglich waren.

Es war mir unvorstellbar, dass es so leicht sein konnte, Völker gegeneinander aufzuhetzen. Unvorstellbar, bis die Eurokrise ausbrach, mit den gegenseitigen (bisher verbalen und ökonomischen) Anfeindungen, bis zum erstenmal die Idee verschlossener Grenzen und von Kapitalkontrollen nicht mehr Tabu war. Dann erinnerte mich an die Autobiographie

„Die Welt von gestern – Erinnerungen eines Europäers“ von Stefan Zweig.

Er schrieb seine Autobiographie 1934 aus dem englischen und später brasilianischen Exil heraus, voller Trauer um ein untergegangenes Europa.

Stefan Zweigs Chronik beginnt mit dem bürgerliche Wien vor dem ersten Weltkrieg, dem Optimismus, die paneuropäische Verbrüderung, zumindest unter Intellektuellen, und das Aufkommen dunkler Wolken über Europa. So erinnert er sich, als er in einem Kino in Frankreich antideutsche Propaganda miterleben muss. Als der Krieg ausbricht, befindet er sich gerade in Belgien. Den Krieg selbst erlebt er hautnah als Kriegsreporter. Nach dem 1. Weltkrieg beschreibt er die Zeit der Hyperinflationen. Erst in Österreich, als Deutsche sich eine relativ stärkere Mark zum Einkauf und stolzen Autreteten mal rasch jenseits der Grenze zunutze machen. Dann in Deutschland, mit den Folgen, die wir alle kennen.

Was mich an diesem sehr persönlichen Zeitbericht so bewegt, ist  dass die Menschen aus Zweigs Zeit eben nicht prinzipiell anders waren als ich und meine europäischen Zeitgenossen.

..denn in dieser bürgerlich stabilisierten Welt mit ihren unzähligen kleinen Sicherungen und Rückendeckungen geschah niemals etwas Plötzliches; was von Katastrophen sich allenfalls draußen an der Weltperipherie ereignete, drang nicht durch …“

Bei diesem Zitat frage ich mich, wie wir uns verhalten werden, wenn erst mal unsere Toleranz für Chaos und Unsicherheit auf die Probe gestellt wird. Ich hoffe immernoch, ganz leise, dass wir doch von einer anderen, vorteilhaft mutierten Sorte sind.

Deutschland zahlt und zahlt…


.. und steht im Ausland immernoch als Arschloch da. Beleidigungen, Nazi-Vergleiche, Schuldzuweisungen, als wäre Deutschland, mit seinen Tugenden an dem globalen Finanzkollaps schuld. „Frau Merkel, können wir jetzt endlich die Motoren starten“ fragt The Economist in seinem provokativen Titelblatt. Warum zieht Deutschland immer die Arschkarte?

Wer jetzt erwartet, dass der Rest des Artikels im Calimero-Stil über diese ungerechte Behandlung jammert, sei gewarnt: Das werden Sie hier nicht finden. Auch nicht die vermeintlich entgegengesetzte Meinung werden sie  finden. Dass der deutsche Steuerzahler auf ewig eine Lawine aufhalten muss, die nicht aufzuhalten ist. Es ist nur vermeintlich die entgegengesetzte Meinung, als Ablenkung von der Realität. Ob die Menschen in Deutschland oder in Griechenland je über ihre Verhältnisse gelebt haben, ist verglichen mit dem Maße, in dem sich die Banken verzockt haben, nun irrelevant. Das hier ist eine Bankenkrise.

Also, nochmal die Frage: Warum stehen wir immer als Arschloch da? Muss es uns überhaupt kümmern? Wer einen Hinweis auf die erste Frage sucht, muss nur einen Blick auf den offenen Brief der BILD and die „lieben Griechen“ wagen. Wer sich fragt, warum Nazivergleiche sich im Ausland immernoch großer Beliebtheit erfreuen, braucht eigentlich nur den letzten Abschnitt dieses Ergusses zu lesen:

Der Deal war: Ihr bringt endlich Euer Land auf Vordermann und wir helfen Euch über die Durststrecke. Wenn IHR das nicht mehr wollt, wollen WIR auch nicht mehr. Ihr habt es in der Hand.

Bei  Schlagworten wie “Vordermann” und “Durststrecke” bin ich versucht, die Hacken zusammenzuschlagen „Jawoll, mein FF…“

Wenn ich daran denke, dass in Griechenland einige Menschen tatsächlich hungern, wird mir allerdings übel. Etwas dezenter ging es am 5. März 2010 beim Stern zu.

Hier einige Auszüge, verziert mit Kommentaren von Don Furioso:

Offenbar versteht Ihr doch was von Buchführung, denn um die Stabilitätskriterien für den Euro zu erfüllen, habt Ihr Eure Bücher so systematisch und geschickt gefälscht, dass die Brüsseler nichts gemerkt haben. In Wahrheit habt Ihr den Euro nie verdient. Trotz Eurer erschwindelten Daten ist es Euch seit der Einführung des Euro noch nie gelungen, die Stabilitätskriterien zu erfüllen. Um Eure Wirtschaft größer erscheinen zu lassen, habt Ihr Euch 2006 einen hübschen Taschenspielertrick einfallen lassen und kurzerhand die Erlöse aus Geldwäsche, Rauschgifthandel und Schmuggel in die jährliche Wirtschaftsleistung Eurer stolzen Nation eingerechnet.

Nein die Taschenspielertricks kamen aus der Trickkiste von Goldman Sachs. Berlin und Brüssel haben dabei weggesehen.

Ein Körnchen Wahrheit steckt hinter dem folgenden Abschnitt, wenn auch mit dezent braunen Untertönen:

Macht Euch keine Illusionen. Wenn Angela Merkel verspricht, „Griechenland wird nicht allein gelassen“, dann geht es unserer Kanzlerin und uns Deutschen nicht mehr um Euch Griechen. Unsere Sorge gilt allein unserer eigenen Zukunft.

Es geht wohl eher um die Sorgen der Banken. Der Zynismus ist natürlich umwerfend. Ich kann nur hoffen, dass wir nie mehr wieder auf den Marshallplan angewiesen sind. Wow,ob der Autor insgeheim Deutschland hasst?

Das Unglück ist nur: Wir sind an Euch gekettet. Wenn Ihr untergeht, zieht Ihr uns mit unter Wasser. Zum Beispiel durch die 300 Milliarden Schulden, die Ihr mit den Jahren aufgetürmt habt. Rund 30 Milliarden davon gehören den Sparern bei deutschen Banken, in Form von Staatsanleihen.

Ach, hätte der gute Mann es doch nur anders ausgedrückt, etwa so-

Wir sind in unserem Schicksal alle miteinander verbunden. Geht Ihr pleite, verlieren deutsche Sparer ihre Pension. Wir sind uns dessen bewusst, dass wir alle teilen müssen, um die Kuh gemeinsam vom Eis zu holen.

Der interessanteste Abschnitt:

Und, liebe Bürger Griechenlands, redet Euch nicht damit heraus, Eure Politiker seien allein schuld an der Katastrophe.

Amen, das gilt auch für uns in Deutschland!

Ihr habt doch die Demokratie erfunden und solltet wissen, dass Ihr, das Volk, regiert und damit verantwortlich seid.

Oh Gott, das ist so doof, ich muss mich mal gerade fremdschämen! Bildung auf Googleniveau. Ich weiß nicht, wie das Wörtchen „Sollte“ auf Griechisch klingt. Ich weiß, auf deutsch soll es als dezenter Hinweis auf Besserwissertum rüberkommen. Aus eigener Erfahrung im englischen Sprachraum weiß ich, dass es erschreckend grob und autoritär rüberkommt. Erneut muss ich die Hacken zusammenschlagen.

Niemand zwingt Euch, Steuern zu hinterziehen, Schmiergelder anzunehmen, gegen jede vernünftige Politik zu streiken und korrupte Politiker zu wählen. Politiker sind Populisten. Die machen genau, was Ihr wollt.

Wo doch jeder weiß, wie ehrlich wir sind! Niemand hat den deutschen Sparer gezwungen, Anleihen zu kaufen, die er nicht versteht. Das gilt übrigens auch für „Garantiezertifikate“ oder „Bonuszertifikate“.

Sicher werdet Ihr jetzt einwenden: Ihr Deutschen, Ihr seid doch auch nicht viel besser.

Jetzt kommt der einzige Abschnitt, der einen Hauch von Intelligenz vermuten lässt:

Stimmt. Ein Rentensystem, dem kaum einer noch traut, Beamtenpensionen, von denen niemand weiß, wie sie in der Zukunft bezahlt werden sollen, ein Steuersystem, das so aussieht, als hätten erfahrene Hinterzieher es sich ausgedacht, und vor allem ein Schuldenberg, der irgendwann ins Rutschen gerät und alles unter sich begräbt – genau diese Probleme haben wir auch. Und Ihr seid uns auf diesem Pfad der Untugend nicht so weit voraus, wie viele glauben. Amen!

 Wer immernoch neugierig ist, wie soviel Deutschtümelei, verkrüppelte Empathie und Besserwissertum bei einem nichtdeutschen und nichtgriechischen Normalbürger ankommt, dem empfehle ich diesen Artikel aus einem britischen Blog „Another Angry Voice“:

Die Frage, ob uns das kümmern muss, sollte jeder für sich beantworten.Ich weiß nur eines: Wenn die Widerrede und Empörung zu solchen Artikeln von deutscher Seite zu mager ausfällt, werden uns in Zukunft nicht nur Griechen und Spanier Käse in die Ohren stopfen. Wer sich, nachdem die Banken, mit oder ohne Griechen, zusammengebrochen sind, immernoch Urlaub leisten kann, wird es dann an der Nordsee tun müssen. Oder in einer Gated Community.
Mich beschäftigt diese Frage gerade seit Ausbruch der Krise. Eine Teilantwort habe ich in meinem Artikel zu unserer unvollständigen Vergangenheitsbewältigung versucht. Ich meine, dass uns die Geschichte unserer unehrlichen Entnazifizierung gerade jetzt in den Hintern beißt.


Euro: Wer soll eigentlich gerettet werden?


Jetzt, da die Idee von Kapitalkontrollen und Grenzkontrollen als Maßnahmen für den hypothetischen (ha ha) Fall eines Zusammenbruchs des Euro nur mal so, zur Eingewöhnung der Bevölkerung (ich liebe dieses Wort, Bevölkerung, erinnert mich irgenwie an Rindviech) in die Öffentlichkeit gelassen wurden, sollte sich nun jedes Rind im Lande fragen, wer hier eigentlich gerettet werden soll. War der Sinn der Euroraumes, der EU, des Schengenabkommens nicht der freie Verkehr von Vieh, Mensch, Waren, Geld und last, but not least, Ideen? Wenn diese Dinge nun zur Rettung des Euro zur Diskussion stehen, gibt es da nicht einen gedanklichen Kurzschluss? Oder war das von Anfang an wieder ein Europa der Eliten, wie schon zur Zeit der Könige und Kaiser?
Hier ein Kommentar von Pater Tenebrarum.


Vielleicht ist es an der Zeit, dass  Ottonormalverbraucher harte Fragen stellt. In welcher Welt leben wir eigentlich?Die Antwort ist vielleicht zum Kotzen.

Katerstimmung nach der Euro-Party


Europa erinnert zur Zeit an einen losen Verbund and Party-Freunden, also Freunde, die zusammenhalten, wenn es ums Feiern geht. Mein Haus ist dein Haus, mein Kühlschrank ist jederzeit offen. Wenn’s aber ums Bezahlen von Stromrechnung und Renovierung geht, bleibt die Haustür verschlossen.

Jetzt, da der Euroaustritt Griechenlands vermutlich unmittelbar bevorsteht, ist es vorbei mit der Partystimmung. Nach einer Meldung von Reuters stehen nun unter berüchtigten Experten Kapital- und Grenzkontrollen zur Diskussion. Hier ist alles, was man wissen muss:

As well as limiting cash withdrawals and imposing capital controls, they have discussed the possibility of suspending the Schengen agreement, which allows for visa-free travel among 26 countries, including most of the European Union.

Und für diejenigen, die jetzt ganz beunruhigt nach ihrer alten D-Mark  unter der Matraze blicken, zur Beruhigung: Dies sind keine echten Pläne, nur hypothetische Diskussionen unter Finanzexperten. Weiter heißt es:

These are not political discussions, these are discussions among finance experts who need to be prepared for any eventuality,‚ the second source said. ‚It is sensible planning, that is all, planning for the worst-case scenario.‘

Offiziell weiß niemand etwas davon:

‚The Bank of Greece is not aware of any such plans,‘ a central bank spokesman in Athens told Reuters when asked about the sources‘ comments.

Ist irgendjemand noch überrascht? Oder, wie es im Französischen heißt: De qui se moque-t‘ on?

Irland verlangt gleiche Bedingungen wie Spanien


Nachdem Spanien „zugesichert“ wurde, dass der „Rettungsplan“ keine (zusätzlichen) sozialen Härten vorsieht, sondern „nur“ das Durchfüttern der Banken (indirekt der deutschen Banken, wohlbemerkt!),  fragen sich die Iren, ob sie sich nicht hereingelegt fühlen sollten. Offenbar will Irland die Bedingungen für sich neu verhandeln.
Hier der Artikel bei Zerohedge:

Anmerkung: Zerohedge schreibt von „Moral Hazard“, aber die Moral war bereits bei Geburt des Euro ein Witz. Erinnern wir uns: Deutschland und Frankreich waren die ersten Defizitsünder.

Lagarde: Kinder in Niger sind mir näher am Herzen als steuerschwänzende Griechen


Der Titel sagt schon alles: IWF-Chefin Lagarde spielt die einen gegen die anderen aus, bei einem steuerfreien Gehalt, der jeden Normalbürger Tränen in die Augen treibt. Gefragt, ob sie beim Studieren der Bilanzen sich dessen bewusst sei, dass Frauen keinen Zugang zu Geburtshelferinnen haben, Patienten keine lebenswichtigen Medikamente, ob sie all dies aus ihrem Bewusstsein dränge, antwortet sie:

„Nein, ich denke eher an kleine Kinder in einer Schule in Niger, die zwei Stunden Unterricht pro Tag erhalten, einen Stuhl für drei teilen, und immer eifrig lernen. Ich habe sie ständig in meinem Bewusstsein. Weil ich denke, dass sie mehr Hilfe brauchen als Menschen in Athen….Wissen Sie was? Was Athen betrifft, denke ich auch an diejenigen, die ständig versuchen,Steuern zu hinterziehen. All diese Leute in Griechenland, die versuchen, Steuern zu entrinnen.“

Wer schon immer mal wissen wollte, wie die Nachfolgerin von Strauss-Kahn tickt, möge sich das Interview bei The Guardian zu Gemüte führen.

Wo die Reise hingeht ist offensichtlich: Der IWF wird nicht eher ruhen, bis Griechenland Niger ähnelt. Wer denkt, Lagarde oder ihre Nachfolger machen bei Deutschland halt, irrt.

Endzeit-Szenario


Weltuntergangsszenrien gibt es zuhauf, insbesondere solche, die mit „Welt“ genaugenommen unsere auf Papiergeld beruhende Zivilisation meinen. Wenn solche Szenarien jedoch von renommierten Hedgefundmanagern  entworfen werden, erhalten sie weit mehr Gehör. So hat Raoul Pals Präsentation „Endgame“ viel Aufmerksamkeit erhalten.

Das Problem sei nicht Schulden an sich, sondern die Tatsache, dass die ca. $70 Billionen Schulden der G10 Länder als Sicherheit (Collateral) für $700 Billionen and Derivaten dienen.  Hier der Artikel aus Zerohedge..

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